12.Oktober 2025

Heinrich Isaac – ein Europäischer Kosmopolit

Lade Veranstaltungen

Sonntag, 12.10.2025 | 18:00 Uhr

34. Chor- und Orgeltage 

Pfarrkirche St. Karl Hohenems

 

Heinrich Isaac (1450-1517) 

Motetten aus dem Choralis Constantinus zu den Hochfesten Ostern, Pfingsten und zu Maria

Hans Buchner (1483-1537)

Orgelversetten Alternatim

Alessandro Smider

Saxophon-Improvisation

Heinrich Isaac (1450-1517) war einer der bedeutendsten Komponisten in der europäischen Musikwelt um 1500. Von seinen Zeitgenossen hochgeschätzt und von Musikschaffenden der kommenden Jahrhunderte als einer der Grossen gewürdigt, spielte Isaacs Musik auf dem Parkett der Mächtigen und ebnete ihm einen Lebensweg im Herzen des kulturellen und politischen Machtkreises – Italiens und des Heiligen Römischen Reiches.

Choralis Constantinus

In Isaacs Werk sticht besonders ein Projekt hervor, das in seinem Umfang einzigartig ist: Der Choralis Constantinus. Diese Sammlung beinhaltet 375 Motetten für jeden Sonntag sowie die verschiedenen Feste des Kirchenjahres und ist in Grösse und Funktion mit Bachs Kantatenwerk vergleichbar. Der Ausgangspunkt für das gewaltige kompositorische Unterfangen war ein Auftrag des Domkapitels in Konstanz. 1507 reiste Isaac als Komponist der kaiserlichen Hofkapelle mit Kaiser Maximilian I. zum Reichstag in die Stadt am Bodensee. Während seines Aufenthalts hatte er dort mit der Qualität seiner Musik offenbar dermassen überzeugt, dass die Konstanzer Domherren eine Sammlung von neuen Motetten „in summis festivitatibus“ – für alle Hochfeste des Kirchenjahres bestellten. Diese Gesänge bilden das Herz des Choralis Constantinus.

Im Wechsel mit der Musik Heinrich Isaacs stehen Orgelversetten des Konstanzer Münster-Organisten Hans Buchner. Es ist davon auszugehen, dass Buchner und Isaac regelmäßig zusammengearbeitet haben und ihre Werke in der Liturgie, neben einstimmigen gregorianischen Gesängen, abwechselnd erklangen.

Als Kontrapunkt zu historischen klängen spielt der international gefeierte Saxophonist Alessandro Smider interagierende Improvisationen und baut damit musikalische Brücken von der Renaissance ins Jetzt.